top of page

Wenn Entspannung nicht mehr entspannt – wie wir unser Nervensystem wieder regulieren können

Blog Stress, ganzheitliche Gesundheit

Wenn der Alltag laut wird –


Wie Stress unser Nervensystem prägt – und warum echte Entspannung heute so schwerfällt

Vielleicht kennst du das: Du setzt dich abends endlich auf die Couch. Die Kinder schlafen, der Tag ist geschafft. Du greifst zum Handy, scrollst durch Nachrichten, soziale Medien oder Mails – in der Hoffnung, ein wenig abzuschalten. Und trotzdem fühlst du dich danach oft nicht erholt, sondern eher noch unruhiger, leerer oder innerlich aufgedreht.

Das ist kein Zufall.

Ich begegne diesem Thema täglich – in meiner Arbeit mit Klientinnen, aber auch in meinem eigenen Leben. Als Mutter von drei kleinen Kindern, selbstständig und mit einem Mann, der beruflich viel unterwegs ist, kenne ich diese Momente nur zu gut. Der Alltag fordert viel, Pausen sind rar, und selbst wenn sie da sind, finden wir oft keinen echten Zugang zur Ruhe.

Stress ist dabei nicht einfach „zu viel um die Ohren haben“. Stress ist etwas, das tief in unserem Nervensystem verankert ist – und genau dort lohnt es sich hinzuschauen.



Inhaltsverzeichnis

  • Was wir heute Stress nennen – und was unser Körper darunter versteht

  • Die verschiedenen Arten von Stress

  • Stress aus Urzeiten: Warum unser Nervensystem nicht zwischen Säbelzahntiger und Alltag unterscheidet

  • Welche Hormone bei Stress ausgeschüttet werden

  • Was Stress mit Stoffwechsel, Fettverbrennung und Gewicht macht

  • Stress & Darm: Wenn Verdauung zur Nebensache wird

  • Stress & Nerven: Warum wir uns erschöpft, gereizt oder leer fühlen

  • Wenn Stress chronisch wird – Leben im Überlebensmodus

  • Meine persönliche Erfahrung mit Dauerstress

  • Was wirklich hilft, Stress abzubauen

  • Praktische Tools für dein Nervensystem

    • Die 4-7-8 Atemmethode

    • Resilienz-Tools für den Alltag

    • Yoga & Meditation als sanfte Regulation

  • Dein nächster Schritt – Begleitung auf deinem Weg



Was Stress für unseren Körper wirklich bedeutet


Für unser Nervensystem ist Stress kein abstrakter Begriff. Es kennt nur eine Frage:Bin ich sicher – oder nicht?

Alles, was unser System als Unsicherheit wahrnimmt, aktiviert einen inneren Alarm. Das kann ein Streit sein, Zeitdruck, Schlafmangel, finanzielle Sorgen, hohe Erwartungen an uns selbst oder dieses ständige Gefühl, nicht hinterherzukommen. Unser Körper unterscheidet dabei nicht, ob tatsächlich Gefahr besteht oder „nur“ der Alltag zu viel geworden ist.

Und genau hier liegt ein großes Missverständnis unserer Zeit: Wir leben in einer Welt, die äußerlich sicher ist – aber innerlich oft wie Dauerstress wirkt.



Ein Nervensystem aus Urzeiten in einer modernen Welt


Unser Nervensystem ist sehr alt. Es stammt aus einer Zeit, in der Stress vor allem eines bedeutete: Lebensgefahr. Wenn damals eine Bedrohung auftauchte, musste der Körper blitzschnell reagieren. Kampf oder Flucht entschieden über Leben und Tod.

Heute gibt es keine Säbelzahntiger mehr – aber volle Terminkalender, ständige Erreichbarkeit, emotionale Anforderungen, Verantwortung für andere und kaum echte Erholungsräume. Für unser Nervensystem fühlt sich das oft ähnlich an.

Es bleibt in Alarmbereitschaft, auch wenn wir abends eigentlich „nur“ müde sind.



Was dabei im Körper passiert


Gerät unser Nervensystem unter Stress, schüttet der Körper vermehrt Stresshormone aus. Adrenalin macht uns wach und angespannt, Cortisol sorgt dafür, dass Energie bereitgestellt wird. Kurzfristig hilft das – wir funktionieren, wir halten durch.

Bleibt dieser Zustand jedoch bestehen, gerät das System aus dem Gleichgewicht. Der Körper bleibt im Überlebensmodus. Regeneration, Verdauung, Hormonbalance und Fettverbrennung treten in den Hintergrund, weil sie aus Sicht des Körpers gerade nicht „überlebenswichtig“ sind.

Viele Menschen wundern sich dann, warum sie trotz gesunder Ernährung oder Bewegung nicht abnehmen, warum sie ständig müde sind oder sich innerlich leer fühlen. Die Antwort liegt oft nicht im Willen, sondern im Nervensystem.


ree

Stress, Stoffwechsel und das Thema Gewicht


Ein Körper unter Dauerstress fühlt sich nicht sicher. Und ein Körper, der sich nicht sicher fühlt, wird keine Reserven loslassen. Er speichert. Er spart. Er schützt.

Das zeigt sich häufig durch:

  • hartnäckige Fettpolster, vor allem am Bauch

  • Heißhunger oder Blutzuckerschwankungen

  • das Gefühl, ständig „gegen den eigenen Körper zu arbeiten“

Nicht, weil du versagst – sondern weil dein System auf Überleben eingestellt ist.



Wenn Stress die Verdauung beeinflusst


Unter Stress schaltet der Körper alles ab, was gerade nicht notwendig erscheint. Dazu gehört auch die Verdauung. Magensäure wird reduziert, die Darmbewegung verändert sich, die Darmflora gerät aus dem Gleichgewicht.

Blähungen, Verstopfung, Durchfall oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind oft keine isolierten Darmprobleme, sondern Ausdruck eines überforderten Nervensystems.

Darm und Gehirn stehen in ständigem Austausch. Ist eines dauerhaft unter Druck, leidet das andere mit.



Wenn Stress nicht mehr geht – Leben im Überlebensmodus


Wird Stress chronisch, verlieren wir den Zugang zur Regeneration. Viele Menschen beschreiben dann, dass sie sich zwar irgendwie durch den Alltag bewegen, aber kaum noch Freude empfinden. Schlaf bringt keine echte Erholung mehr, kleine Dinge werden schnell zu viel, die Geduld wird kürzer.

Der Körper ist da – aber innerlich immer auf der Hut.


ree

Meine eigene Geschichte mit Stress


Ich schreibe all das nicht aus der Distanz. Ich kenne den inneren Anspruch, alles gut machen zu wollen. Ich kenne den Perfektionismus, der leise antreibt und gleichzeitig erschöpft. Und ich kenne das Gefühl, sich selbst irgendwo zwischen Verantwortung, Alltag und Erwartungen zu verlieren.

Ich habe lernen dürfen – und lerne es bis heute –, Stress nicht als Feind zu sehen, sondern als Signal. Als Einladung, genauer hinzuhören und anders mit mir umzugehen.

Nicht mit noch mehr Kontrolle. Sondern mit mehr Freundlichkeit mir selbst gegenüber.



Warum „Entspannung“ heute oft keine Entspannung ist


Ein ganz wichtiger Punkt, den ich immer wieder anspreche: Viele der Dinge, die wir als Entspannung nutzen, überreizen unser Nervensystem zusätzlich.

Dauerhaftes Scrollen am Handy, Serien bis spät in die Nacht, ständige Reize – all das hält das Nervensystem aktiv. Es wirkt vielleicht ablenkend, aber nicht regulierend.

Echte Entspannung fühlt sich oft ungewohnt an. Langsam. Still. Fast langweilig.Aber genau dort beginnt Regulation.



Was dem Nervensystem wirklich hilft


Es sind nicht die großen Veränderungen, sondern die kleinen, regelmäßigen Impulse, die Sicherheit vermitteln.

Ein bewusster Atemzug.Ein langsamer Ausatem.Ein Moment der Dankbarkeit am Morgen oder Abend.Sanfte Bewegung statt Leistung.

Die 4-7-8 Atemmethode ist ein einfaches Beispiel dafür. Sie hilft dem Körper, aus dem Alarmzustand in die Ruhe zu wechseln. Ebenso kleine Resilienz-Übungen, wie drei Gedanken der Dankbarkeit, die den Fokus sanft verschieben und das Nervensystem langfristig stärken.


ree

Yoga & Meditation – zurück in den Körper


Yoga und Meditation sind für mich keine Tools zur Selbstoptimierung. Sie sind Wege zurück in den Körper. Wege, um Spannung abzubauen, den Atem zu vertiefen und wieder wahrzunehmen, was gerade da ist.

Genau so vermittle ich es auch in meiner Arbeit: sanft, alltagstauglich, ohne Druck. Denn nur ein reguliertes Nervensystem kann wirklich heilen.



Dein nächster Schritt


Wenn du dich in diesen Zeilen wiedererkennst, darfst du wissen: Du bist nicht falsch. Dein Körper ist nicht kaputt. Er ist überlastet – und er darf Unterstützung bekommen.

In meinen ganzheitlichen Coachings, Kursen und Yogaangeboten begleite ich Frauen (und Männer) dabei, ihr Nervensystem besser zu verstehen, Stress nachhaltig zu regulieren und wieder mehr Ruhe, Energie und Verbindung zu erleben.


✨ Du musst nicht erst ausbrennen, um anfangen zu dürfen, gut für dich zu sorgen. ✨


 
 
 

Kommentare


bottom of page